25 Jahre Heimatpflegeverein Weisenbach e.V.
Zur Gründung des Heimatpflegevereins kam es anlässlich der 650-Jahrfeier der Gemeinde Weisenbach. Der Erlös der verschiedenen Festveranstaltungen sollte für die Förderung der Heimatpflege verwendet werden. Es war geplant ein heimatgeschichtliches Museum einzu-richten.
Auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Gerhard Feist wurde der Verein zunächst als Förderverein "650 Jahre Weisenbach" am 9.Juli 1985 gegründet. Vorsitzender war Werner de Laporte. Der Verwaltung gehörten weiter an: Berndt Niethammer, Martin Bleier, Franz Hürst, Hans Feldick, Rudolf Fritz, Richard Robl, Paul Hepperle und Roland Hürst. Im Jahre 1988 erfolgte eine Umbenennung des Fördervereins in "Heimatpflegeverein Weisenbach e.V."
Der Festerlös bildete eine gute finanzielle Grundlage zur Realisierung der Ziele des Fördervereins, wobei die Einrichtung eines Heimatmuseums nicht sofort angegangen werden konnte.
Der Verein wurde deshalb in anderen Bereichen aktiv. Gemeinsam mit Förderer der Heimat- pflege organisierte Rudolf Fritz über den Jahreswechsel 1990/91 eine Fotoausstellung "Die Geschichte einer Dorfstraße" im Nebenraum der ehemaligen Sparkassen-Zweigstelle in Au. Am 3. Januar 1991 fand der erste Stubenabend mit dem Thema "Leben und Wirken von Dr. Jakob Bleyer" statt. Seither wird alljährlich im Wechsel zwischen Weisenbach und Au zu einem "Stubenabend" eingeladen. Die Veranstaltung erfreut sich bis heute einer großen Beliebtheit.
Zur Einweihung der neu gestalteten Kelter- und Gaisbachstraße am 3. Oktober 1992 orga-nisierten Vereinsmitglieder einen historischen Umzug unter dem Motto "Eine Straße im Wandel der Zeiten". Beim 2. Weisenbacher Straßenfest 1993 beteiligte man sich mit Hand-werksberufen beim Umzug und wurde eine Fotoausstellung organisiert.
Bei der Mitgliederversammlung am 24. September 1993 wurde Richard Großmann, ein jahrzehntelanger, großer Förderer der Heimatpflege, zum 1.Vorsitzenden gewählt. Er gab sofort den Anstoß zur Einrichtung einer Heimatstube. Die Gemeinde stellte hierfür das Dachgeschoss der ehemaligen Zehntscheune zur Verfügung.
Vom Heimatpflegeverein unterstützt wurde 1994 die Errichtung eines Brunnen auf dem Kirchplatz in Weisenbach mit einem Betrag von DM 25.000.-. Des Weiteren wurde bisher die Restauration von drei Vereinsfahnen bezuschusst. Eine gelungene Veranstaltung war der Heimatabend anlässlich des 10-jährigen Bestehens in der Festhalle Weisenbach.
Das 3. Weisenbacher Straßenfest am 25./26. Juli 1998 im Ortsteil Au war auch aufgrund des guten kulturellen Angebots ein voller Erfolg. Der Verein war beteiligt an der Aufführung des Szenenspiels "Danach - Weisenbach 1849", dem Auftritt von historischen Gruppen sowie von Sagenfiguren des Murgtals.
Ab 1996 haben mehrer Mitglieder des Vereins, an der Spitze der Vorsitzende Richard Großmann, in vielen hundert Stunden, das Dachgeschoss der ehemaligen Zehntscheune ausgebaut und die "Heimatstub" eingerichtet. Auf einer Fläche von ca. 80 pm sind dauerhaft Zeichnungen, Fotos, Schriftmaterialien, historische Vereinsfahnen, das Katz-Sägewerk, und handwerkliche Gegenstände der Heimatgeschichte von Weisenbach und Au zu sehen. Sonderausstellungen zu verschiedenen Themenbereichen sollen das Interesse an der Geschichte unseres Ortes und der Region Murgtal wach halten.
Die offizielle Eröffnung der "Heimatstub", ein Ort der Begegnung der Generationen und der Auseinandersetzung mit unserer Heimatgeschichte fand am Sonntag, den 11.Juli 1999, verbunden mit einem "Tag der offenen Tür" statt.
Bei der Eröffnung der Heimatstube erschien auch der Band 1 der Reihe "Heimatstub" mit Gedichten, Sagen und Liedern von Oberlehrer Franz Wieland (1889 - 1961). Weiter zeigte eine Fotoausstellung "Die Geschichte eines Dorfes", welche die Anregung für den Band 2 mit dem Titel "Weisenbach - gestern - heute - morgen", gab.
Seit 2000 erfolgte fast jährlich am "Tag des offenen Denkmals" am zweiten Septemberwochenende eine Themen- und Fotoausstellung. Wir erinnern an die Ausstellungen zu den Themen: 10 Jahre Partnerschaft Kriebstein; Die Geschichte der Murgtalbahn, 100 Jahre Katz-Werke, Arbeiten der Volkshochschule, Historische Sakralbauten, Brunnen und Wasserläufe, Historische Bauten u. a. In der Vorweihnachtszeit 2001 wurde zu einer Krippenausstellung in die Heimatstube eingeladen. Beteiligt hat sich der Verein an den Weisenbacher Weihnachtsmärkten.
Am 27. November 2001 wurde Roland Hürst zum 1. Vorsitzenden gewählt. In einer Feierstunde wurde am 4. April 2004, in Würdigung der Verdienste um die Heimatpflege in Weisenbach und dem Aufbau der Heimatstube, Richard Großmann, zum Ehrenvorstand ernannt, der 2009 verstorben ist.
Die alljährlichen "Stubenabende" mit Bauernvesper und Moschd sowie regionalen Mundartdichtern, dem Gutsverwalter Paul Güde, dem Bruddler von Ottenhöfen - Otmar Schnurr, Werner Puschner, der Lumpegrott Brigitte Wagner sowie dem Gaggenauer Jürgen Österle sind fester Bestandteil des Jahresprogramms. Die Stubenabende leben aber auch von den Beiträgen, Liedern und Erzählungen von den Besuchern und der musikalischen Unterhaltung durch Roland Hürst und Clemens Großmann..
Die originalen Katz-Sägewerke, gefertigt in vielen Stunden von Mitglied Rudolf Krieg sowie das Modell der Weisenbacher Wendelinuskirche, haben einen würdigen Platz in der Heimatstube gefunden.
Im Frühjahr 2005 hat die Gemeinde durch Bürgermeister Toni Huber die ehemalige Kelter dem Verein zur Nutzung angeboten. Nach durchgeführten Sanierungsarbeiten wurden die Kelterräume erstmals beim 4. Weisenbacher Straßenfest am 23./24. Juli 2005 als Wirtschafts- und Gastraum genutzt. Alljährlich lädt der Verein am ersten Augustwochenende zum gemütlichen Kelterhock ein.
Der Verein war beim Straßenfest wiederum beteiligt an der Aufführung des Szenenspiels "Das Leben und Wirken von Johann Belzer", Text und Regie Marlis Fritz, sowie dem "Sommernachtsumzug" am Samstagabend.
Gemeinsam mit dem Partnerschaftskomitee wurden am 2.Oktober 2004 und 6. Oktober 2007 ein Theaterabend, gestaltet von der Theatergruppe des Heimatvereins Grünlichtenberg - ein Ortsteil der Partnergemeinde Kriebstein - in der Festhalle organisiert. Der nächste Theaterabend findet am 2. Oktober 2010 statt.
Großem Zuspruch erfreuen sich die Halbtagesausflüge, die u.a. zum Aspichhof in Ottersweier, nach Ottenhöfen und der Benz-Mühle, nach Kappelrodeck und Freistett führten.
Vielfältige Besuchergruppen, wie Schulklassen, Weisenbacher Klassentreffen, Vereine und Ausflugsgruppen finden sich inzwischen in der Heimatstube ein. Im historischen Ambiente geben sich in der Heimatstube jährlich einige Paare das Jawort. Die erste Trauung war am 9. Juni 2005, während des Umbaus des Rathauses.
Beim Kelterhock am 31. Juli./01.August 2010 feiert der Heimatpflegeverein sein 25-jähriges Bestehen. Der Band 3 der Schriftenreihe "Heimatstub" mit dem Thema "Krieg und Frieden" wird an diesem Wochenende vorgestellt. Gottfried Lang hat Berichte von Zeitzeugen aus den 40-iger Jahren, den Kriegs- und Nachkriegsjahren gesammelt und Michael Essig wiederum die Gestaltung und den Druck übernommen.
Die Aktivitäten des Vereins sind und wollen ein Beitrag zur Auseinandersetzung mit der Heimat- und Kulturgeschichte - gestern - heute - morgen - mit unserem Lebensraum, der Gemeinde, der Region Murgtal und dem Nordschwarzwald sein.
Vorstandsmitglieder im Jubiläumsjahr 2010 sind: Roland Hürst, Erich Jägle, Michael Essig, Rudolf Fritz, Toni Huber, Alfred Irth, Siegfried Krieg, Paul Krieg, Adi Marxer, Gottfried Lang, Richard Strobel sowie die Kassenprüfer Konrad Großmann und Friedbert Wörner.
Juli 2010 - Rudolf Fritz - Schriftführer